Das umfangreiche Angebot an Terrassendielen macht Ihre Entscheidung nicht leichter. Aus welchem Material sollen die Terrassendielen bestehen? WPC, Hartholz, Thermoholz oder Nadelholz? Einige handfeste Hinweise erleichtern womöglich ihre Entscheidung bei der Findung der richtigen Terrassendiel. Denn nicht jedes Produkt ist für Ihre individuellen Anforderungen geeignet.
Auswahlkriterien
Wenn Sie bezüglich des Materials Ihrer Terrasse noch nicht schlüssig sind, gibt es einige Kriterien anhand derer sie Ihre Entscheidung treffen können. Zunächst sollten Sie sich folgende Fragen beantworten, um die Auswahl, der für Sie passenden Terrassendielen, systematisch einzugrenzen:
Welches Budget haben Sie zur Verfügung?
Die erste Frage die Sie sich stellen sollten wäre wie viel Geld Sie für Ihre Terrasse ausgeben möchten da manche Materialien schon hier nicht mehr in Frage kommen. Aber wählen Sie keinesfalls ausschließlich nach dem Preis Ihre Terrasse aus, denn man kann auch am falschen Ende sparen. Qualität hat ihren Preis was sich dann auch an Faktoren wie der Dauerhaftigkeit im Außenbereich zeigt.
Terrassendielen Preise werden in laufenden Metern angegeben und lassen sich deshalb nicht wie Parkett oder Fliesen vergleichen. Diele A kann im Preis pro laufenden Meter teurer sein als Diele B, aber auf die gesamte Fläche betrachtet günstiger sein, durch ihre Dielenbreite auf der Länge mehr Fläche abdeckt und gleichzeitig die Kosten für die Unterkonstruktion schrumpfen lässt. Zudem müssen Kosten für Montagematerial wie Schrauben und Clips mit einberechnet werden.
Wie viel Aufwand möchten Sie in die Pflege investieren?
Eine entscheidende Frage für die Materialauswahl ist Wie viel Lust und Zeit man in die regelmäßige Pflege investieren will.
Wer nicht viel Zeit für das Pflegen investieren möchte ist mit Produkten aus WPC bestens bedient. Denn Terrassen aus Hartholz, Thermoholz und Nadelholz erfordern regelmäßige Pflege. 1-2-mal sollte man die komplette Fläche mit einem speziellen Öl oder einer Lasur behandeln, damit die Optik und die Unversehrtheit möglichst lange beständig sind.
Wo liegt die Terrasse?
Die regionale Lage sowie die Position am Haus verändert stark die witterungsbedingte Beanspruchung der Terrasse. Höhere Anforderungen werden durch ständig einwirkendes Wasser gestellt. Nach Norden oder Osten ausgerichtete Terrassen haben sehr lange Trocknungs Zeiten, zudem bleibt meist die Unterkonstruktion dauert feucht. In einem solchen Gebiet sollten sie sich für eine WPC Lösung entscheiden. Je weniger Niederschlag auf die Terrasse einwirken können desto eher können Terrassendielen auf Holz sein.
Wie sollen sich die Dielen anfühlen und aussehen?
Eine sehr individuelle Frage die nur Sie beantworten können. Eine natürliche Optik besitzt Hartholz, Thermoholz oder Nadelholz. Das Gefühl Barfuß auf einer Terrasse aus echtem Holz zulaufen, kann ein starkes Argument gegen eine Terrasse mit Kunststoffanteilen sein.
Andere Interessenten schätzen hingegen die gleichmäßige Optik und die splitterfreien Dielen die Terrassen aus Holz nicht bieten. Dafür ist aber der optische Unterschied zu Holzdielen stark abweichend aufgrund des Kunstoffs.
Über das Thema wie sich die verschiedenen Dielen mit der Zeit verändern sollten Sie sich vorher informieren. WPC-Dielen ändern ihrer Farbe in der ersten Zeit sehr stark bleiben nach ihrer Farbreifung aber stabil. Holzdielen ändern mit der Zeit zwar auch ihre Farbe sie bedürfen aber regelmäßiger Pflege um die ursprüngliche Farbgebung zu erhalten und Abnutzungserscheinungen einzudämmen.
Geht es um eine Neueinrichtung oder eine Renovierung?
Die Antwort auf diese Frage beeinflusst hauptsächlich die Unterkonstruktion, denn diese besteht in der Regel aus demselben Material wie die Dielen, damit das Quell- und Schwindverhalten identisch ist. Die Errichtung einer Terrasse erfolgt auf einem bereits bestehenden Fundament oder auf einem komplett neu errichteten auf unbefestigtem Erdreich. Die Ausführung der Unterkonstruktion ist Hersteller und Produkt abhängig.
Wie werden die Dielen verlegt?
Alle Arten von Terrassendielen können Sie als Laie, mit dem richtigen Werkzeug und unter Berücksichtigung der Herstellerhinweise, gut verlegen.
Charakterisierung einzelner Materialien
Hartholz
Hartholz wird als Sammelbegriff verwendet welcher Holzarten umfasst die sehr faserig sind und eine enge Gefäßstruktur besitzen. Deshalb das hohe Gewicht und die gute Festigkeit welche das Holz sehr belastbar werden lässt und sich gut für den Außenbereich eignet. Bei richtiger Pflege trotzt es auch harten und wechselnden Witterungsbedingungen. Holzarten die Bangkirai, Garapa, Cumaru und Walaba sind aufgrund ihrer attraktiven Farben und Masserungen sehr beliebt. Weitere gängige Arten sind zudem Mandioqueira und Massaranduba.
Alle aufgeführten Arten unterscheiden sich in ihrer Festigkeit, Verwindungsfreiheit und Splitterneigung. Die guten funktionellen und optischen Eigenschaften machen Hartholz zu einer guten Wahl für langlebige Terrassendielen. Sehr wichtig sind aber die Anweisungen zur Pflege und Reinigung zu berücksichtigen, um negative Effekte wie das Verblassen der Farbe oder Risse in der Oberfläche zu minimieren. Deshalb ist der Pflegeaufwand im Gegensatz zu einer WPC-Terrasse deutlich höher.
Fazit: Wer eine natürliche Optik und Haptik mag und die regelmäßige Pflege nicht scheut ist mit Hartholz gut bedient.
WPC und andere naturfaserverstärkte Kunststoffprodukte
WPC (Wood Plastic Composite) Terrassendielen aus Holz- und Kunststoffanteilen oder komplett aus Kunststoff erfreuten sich in den vergangenen Jahren immer größerer Popularität. Inzwischen gibt es ein großes Sortiment an unterschiedlichsten Zusammensetzungen, Dekoren und Größen. Produkte mit Bambusanteil (BPC) zählen mit in diese Kategorie und besitzen nahezu identische Eigenschaften wie Dielen aus WPC.
Bei WPC/BPC-Produkten wird zwischen Hohlprofil-Dielen und Massivdielen unterschieden. Massivdielen sind schwerer, länger haltbar und kosten entsprechen mehr. Grundlegende Aussagen lassen sich über Produkte in diesem Bereich treffen. WPC-Dielen beanspruchen nur einen geringen Aufwand für Pflege und Reinigung, zudem sind die Dielen Splitterfrei und weisen eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilz-, Schimmel- und Insektenbefall auf. Wegen des Kunststoffanteils quellen und schwinden die Dielen nur geringfügig und sind länger haltbar als Holzdielen. Eine Reinigung mit Schrubber, Wasser und bisschen herkömmlichen Reinigungsmittel reicht völlig aus. Einige Hersteller versprechen eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren.
Fazit: Wer eine holzähnliche Optik bei seiner Terrasse bevorzugt und mit der Pflege wenig zu tun haben möchte greift auf naturfaserverstärkte Kunststoffprodukte zurück.
Thermoholz
Heimische Hölzer wie Esche und Eiche eignen sich als Thermoholz aber ohne Behandlung sind sie nicht für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Die spezielle Wärmebehandlung ohne Chemikalien verleihen den Terrassendielen jedoch die nötigen Eigenschaften im Außenbereich verlegt zu werden. Nachteile wie möglicher Schädlingsbefall oder Schimmel, die sonst bei diesen Holzarten auftreten, sind durch die Behandlung ausgeschlossen. Das behandelte Holz ist entsprechend haltbar und beständig gegenüber wechselnden Witterungsverhältnissen.
Ein Vorteil von Thermoholz gegenüber von Hartholz ist das geringe Quell- und Schwindverhalten. Die Möglichkeit, Thermoholzdielen mit dem Nut-Federsystem „endlos“ ohne Fugen zu verlegen, beschleunigt die Montage, verringert den Verschnitt und schafft zudem ein homogenes Bild.
Der Pflegeaufwand ist gleich wie bei Hartholz-Dielen. Es gibt eine große Auswahl an Oberflächen aus Thermoholz: von gebürsteten über glatt gehobelten bis hin zu geriffelten Varianten. Zudem besteht die große Auswahl auch bei den Farbtönen die von hell über bräunlich bis besonders dunkel alles abdecken.
Fazit: Wer gerne heimische Hölzer auch im Garten bevorzugt und eine längere Haltbarkeit als beim Nadelholz wünscht, entscheidet sich am besten für Thermoholz.
Nadelholz
Wenn Sie sich für Terrassendielen aus Nadelholz interessieren, werden Sie immer wieder auf sibirische Lärche, Douglasie und Kiefer stoßen. Diese Holzarten sind gleichermaßen witterungsbeständig gegen äußere Witterungseinflüsse sowie gegen schädliche Pilze und Insekten.
Durch ihre guten Bearbeitungseigenschaften lassen sie Raum für sehr vielfältige Oberflächenausführungen – ob gehobelt oder geriffelt, gestrichen, gebeizt oder lackiert. Das Farbspektrum ist abhängig von der gewählten Sorte und deren Behandlung und reicht von Braun- über Rot- bis hin zu Gelbtönen. Bei Nadelholz Dielen besteht eine großer Gestaltungsspielraum.
Da Nadelhölzer von Natur aus leichter und weniger hart sind und somit entsprechen die Haltbarkeit nicht so hoch ist werden Dielen aus Nudelholz zu einem niedrigeren Preis angeboten. Die regelmäßige Pflege ist genauso wichtig wie anderen Hölzern.
Fazit: Für Anwender die sich im Preiseinstiegsbereich bewegen wollen sind Terrassendielen aus Nadelhölzern geeignet. Sie müssen aber Abstriche bei der Haltbarkeit machen.
Fachberatung vor dem Kauf
Bei Fragen oder Unsicherheiten bei der Auswahl der passenden Terrassendielen kontaktieren Sie dazu Fachberater oder aber auch den Hersteller. Bei gleichen Produkten von unterschiedlichen Herstellern gibt es teilweise große Unterschiede. Das passende Material für seine Terrasse zu finden hängt von vielen individuellen Faktoren und Gegebenheiten ab und somit lässt sich kaum eine pauschale Aussage treffen.
Um vielleicht eine bessere Entscheidung treffen zu können, bestellen sie Dielen Muster um vor ab einen kleinen Eindruck von der Diele zu bekommen. Wenn sie frühzeitig Ihre Terrasse planen, bestellen Sie verschiedene Muster und testen Sie ihr Eigenschaften unter Beeinflussung der Witterung und Sonneneinstrahlung in ihrem Garten.